leid
aus dem Buch: Christ sein? Logisch! von Steve Kumar
Gott flüstert in unseren
Freuden, er spricht in unserem
Gewissen in unseren
Schmerzen aber ruft er laut.
Sie sind sein Megafon,
eine taube Welt aufzuwecken.
C.S. Lewis
WENN ES GOTT GIBT, WARUM GIBT ES DANN DAS BÖSE?
Nichts bringt unser Dasein so durcheinander wie die tragische
Realität des Bösen. Die Qual, die die Menschheit quält,
ist denn auch Qual. Niemand entrinnt ihr oder kann sie leugnen.
Die Realität des Bösen berührt jede Ebene unseres
Lebens. Seine Existenz überwältigt unser Denken und rührt
unser Herz. Schmerz, Grausamkeit, Unheil, Ungerechtigkeit und Tod
erschüttern uns und machen uns hilflos. Wie oft hört man
Aussagen wie: "Ich habe an Gott geglaubt, bis mein Kind bei einem
Autounfall umkam." - "Warum leiden die Unschuldigen?" - "Warum werden
Kinder behindert geboren?"
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Wenn es einen Gott gibt, warum hat er erlaubt, dass Leute wie
Hitler, Stalin, Idi Amin, Pol Pot und Osama Bin Laden Unschuldige
töten? Wenn Gott existiert, wie kann er schreckliche Kriege
oder Attentate wie jene auf das World Trade Center zulassen?
Das sind quälende Fragen, die sich jeder nachdenkende und sensible
Mensch häufig stellt - Fragen, denen wir uns sowohl existenziell
als auch intellektuell stellen müssen.
Zahlreiche Philosophen haben schon über die Frage nach dem
Bösen diskutiert; Theologen haben eine Vielzahl von "Lösungen"
vorgeschlagen, Skeptiker berufen sich häufig darauf, um ihren
Unglauben vorzubringen. Von schlimmen Geschehen verstört, erklärt
Stendhal: "Gottes einzige Entschuldigung ist, dass er nicht existiert."
Thomas Huxley drückte es knallhart aus: "Wäre unser Gehör
fein genug, um jede Schmerzensäußerung mitzubekommen,
würden wir taub von einem einzigen durchgehenden Schrei."
Besonders eindrucksvoll sind auch die Äußerungen des
britischen Philosophen Bertrand Russell:
.. Ich möchte jeden Christen dazu einladen, mich
in die Kinderabteilung eines Krankenhauses zu begleiten, dort das
Leiden anzusehen und dann noch auf der Auffassung zu beharren, diese
Kinder seien moralisch so verworfen, dass sie ihr Leiden verdienten.
Nach Russells Auffassung könnte niemand neben einem sterbenden
Kind sitzen und noch immer an die Existenz Gottes glauben. Nachdem
Nobelpreisträger Albert Camus mit der Realität des Bösen
gerungen hatte, kam er zu dem Schluss: "Die letzte philosophische
Frage ist die Frage des Selbstmords."
In seinem berühmten Roman Die Pest hat Camus eine ergreifende
Szene, wo ein Priester, ein Ungläubiger und ein
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Arzt um das Bett eines kleinen Jungen stehen, der an der Beulenpest
stirbt. Während der Junge Schmerzen leidet, bittet der Priester
Gott um Hilfe: "Mein Gott, rette dieses Kind."
Doch tragischerweise stirbt der Junge. Später, auf dem Schulhof,
erklärt der Priester: "Es ist empörend, weil es über
unser Maß geht. Aber vielleicht müssen wir lieben, was
wir nicht verstehen können."
Der Arzt widersprach leidenschaftlich: "Nein, Pater", sagte er.
"Ich habe eine andere Vorstellung von der Liebe. Und ich werde mich
bis zum Tod weigern, diese Schöpfung zu lieben, in der Kinder
gemartert werden."
Vor ein paar Jahren veranschaulichte der Atheist Charles Smith das
Problem in einer wichtigen öffentlichen Debatte für alle,
die an die Existenz eines guten Gottes glauben:
Vor wenigen Jahren blieben eine Mutter und ihr Kind alleine auf
einer Ranch in Arizona. Der Vater war fortgegangen. Eine Klapperschlange
biss die Mutter. Sie versuchte Hilfe zu holen, war aber zu weit
von dem nächsten Menschen entfernt. Was sollte sie tun? Sie
erkannte, dass sie sterben und das Kind verhungern würde, denn
der Vater würde erst in einer Woche heimkehren. Sie brachte
das Baby und sich selbst um. Wie lässt sich so etwas erklären,
wenn es Gott gibt?
Die Existenz des Bösen ist denn auch eines der größten
Hindernisse für den Glauben an Gott. Es ist zweifelsohne der
intellektuell herausforderndste Einwand. Der evangelikale Philosoph
Elton Trueblood merkt an: "Es ist ein Problem, dem kein Theist ausweichen
kann und dem kein aufrichtiger Denker auszuweichen versucht." James
Orr bekräftigt: "Das Problem des Bösen gehört zu
den entscheidendsten Einwänden, die Ungläubige gegen das
Faktum Gott erheben." Der Prozessphilosoph Alfred North Whitehead
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schreibt: "Alle Vereinfachungen der religiösen Dogmatik sind
an dem Felsen zerschellt, den das Problem des Bösen darstellt."
Der britische Schriftsteller John W. Wenham übertrieb nicht,
als er sagte: "Das Böse stellt das grö8te Einzelargument
gegen die Existenz eines allmächtigen, liebenden Gottes dar."
Hugh Silvester betrachtet das Problem von einem anderen Blickwinkel
aus: "Wenn Gott wüsste, dass ein bestimmter Teil seiner Geschöpfe
zu einer ewigen Höllenstrafe bestimmt wäre, könnten
wir uns fragen, warum Er sie überhaupt geschaffen hat,"
Angesichts dieses Problems kommt der zeitgenössische Dichter
Robert Hale zu dem Schluss: "Stünde ich vor der Wahl zwischen
"Gott ist tot" und "Alles (einschließlich das Böse) ist
Gottes Wille', müsste ich mich der Stimme enthalten."
Jede Lebensphilosophie sieht sich der Realität des Bösen
gegenüber, und die Last, seinen Ursprung und seine Existenz
zu erklären, ist gleicherma8en auf alle verteilt. Es ist kein
Problem, das nur dem christlichen Glauben eigen wäre, wie R.C.
Sprout so treffend feststellte: "So muss sich denn jede philosophische
Theorie irgendwie damit auseinandersetzen."
In theologischen Kreisen wird dieses Problem allerdings sehr stiefmütterlich
behandelt, wie der amerikanische Philosoph Brand Blanshard in seinem
überaus bedeutenden Werk Reason and Belief (dt. etwa: Vernunft
und Glaube) darlegt: "Der Umgang der Theologie mit dem Bösen
kommt mir wie ein Schandfleck vor."
Ed. L. Miller betont: "Die Unfähigkeit des Theologen, dem Skeptiker
eine freimütige und befriedigende Antwort auf diese Herausforderung
zu geben, hat das Böse zweifellos zu dem größten
einzelnen Stolperstein auf dem Weg zum Glauben an einen Gott der
Liebe gemacht."
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Das mag zwar eine Übertreibung sein, doch könnte man aus den Überlegungen von Theologen hervorragende Einsichten gewinnen.
Was sollen wir aus dem Bösen machen? Wie sollen wir auf dieses
drängende Problem reagieren? Stellt das Existieren von Schmerz
und Leid die Existenz Gottes in Abrede? Kümmert ihn das Leiden
der Menschheit? Interessiert er sich für unseren Schmerz und
Kummer? In welchem Sinn ist die Existenz des Bösen unvereinbar
mit der Existenz Gottes? Wenn es einen Gott gibt, warum gibt es das
Böse? Das sind wichtige Fragen, die ein ernsthaftes Nachdenken
wert sind. Wenn wir diesen Fragen aus dem Weg gehen, haben wir einer
bekümmerten Welt nichts zu sagen!
Es gibt eine Reihe von Ansätzen für dieses Problem, doch aus Platzgründen können wir nicht alle Lösungsversuche betrachten. Wir werden unsere Diskussion auf eine Reihe grundlegender Faktoren beschränken. Von einem heutigen Standpunkt aus gibt es generell drei Hauptantworten auf dieses Problem: Atheismus, östliche Religion und Christentum.
... Die atheistische Konfusion
.................
....................
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....................... .....................
... Eine pantheistische Illusion
....................... .....................
... Die theistische Lösung
Die christliche Antwort auf das Problem des Bösen (Theodizee
) ist die einzig angemessene Antwort auf das Vorhandensein von Übel
in der Welt. Die christliche Antwort unterscheidet sich erheblich
von allen anderen Glaubens-
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systemen, Die biblische Offenbarung wirft beachtlich viel Licht
auf dieses Thema, und der Christ muss nicht in tiefe Verzweiflung
versinken und sich von seinem Gehirn verabschieden.
Da die Beweise für Gottes Existenz überwältigend
sind, ist es allerdings dumm, seine Existenz auf Grund des Bösen
abzustreiten. Gott auf Grund des Bösen abzulehnen ist genauso
wie die eigenen Eltern auf Grund gewisser Verhaltensweisen zu leugnen.
Ein Wissenschaftler wird die Wissenschaft nicht deswegen aufgeben,
weil er oder sie auf ein besonderes Rätsel oder ein schwieriges
Problem stößt. Der Christ, sagt David Elton Trueblood,
hat reichlich Grund, im vollen theistischen Sinne an Gott zu glauben.
Stößt er dann auf irgendein Problem, und sei es auch
so groß wie das Problem des Übels wird er nicht aus diesem
Grund seinen Glauben aufgeben. Die Gründe für seinen Glauben
sind so groß, dass sie ein paar Stürmen trotzen können.
Gemeinhin spricht man vom Übel in zweierlei Sinne: Natürliches
Übel und moralisches Übel. J. Edwin Orrs Analogie ist
hierfür sehr hilfreich:
..Ein Wanderer sucht Zuflucht unter einem großen
Felsen, der sich durch den Regen lockert, abrutscht und ihn tötet.
Das ist natürliches Übel. Ein anderer Wanderer sucht Zuflucht
in einer kleinen Hütte, doch ein Räuber ersticht ihn.
Das ist moralisches Übel. Historisch betrachtet nimmt
man an, das Wort Übel leitet sich von dem lateinischen negatio
ab. Das Übel wird durch negative Begriffe definiert, wie ungöttlich,
ungerecht/sündig, unglücklich usw. Um zu erkennen, was
ungöttlich ist, müssen wir "göttlich" verstehen.
Nach C.S. Lewis ist "das Gute ... sozusagen es selbst". Das Böse
ist nur das verdorbene Gute. Und es muss zuerst etwas Gutes geben,
ehe es verdorben werden kann. Weiter meint Lewis, "dass das Böse
ein
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Schmarotzer, nicht etwas Ursprüngliches ist". Das Böse
hat nur Bedeutung in Bezug zu dem Guten; es ist nicht notwendig
und abhängig, ein Nicht-Vorhandensein von Gutem; kein positives
Merkmal, sondern ein negatives. Übel ist nichts Seiendes, sondern
ein Parasit des Seienden. Übel ist also eine schlechte Beziehung
zwischen guten Dingen. Norman L. Geisler bringt ein bedeutendes
Argument an:
.. Dunkelheit ist nicht Nichts sie ist die Abwesenheit
von Licht. Dementsprechend ist Krankheit die Abwesenheit von Gesundheit
und Tod ist die Abwesenheit von Leben, das zu einem Seienden gehört.
All dies sind wirkliche Mängel. Entsprechend ist das Übel
wirklich, obwohl es nicht mehr eigenes Sein hat als Dunkelheit oder
Krankheit. Gott schuf den Menschen mit der Möglichkeit
und der Fähigkeit, zwischen Gut und Böse zu wählen.
Er schuf die Möglichkeit zum Bösen, aber nicht seine Realität.
Also ist Gott nicht der Erschaffer des Bösen. Wie E.J. Carnell
bemerkt: "Gott ist der Erschaffer des Erschaffers der Sünde,
doch er kann nicht selber Erschaffer der Sünde sein, denn Sünde
ist das Ergebnis einer Auflehnung gegen Gott. Kann sich Gott gegen
sich selbst auflehnen?"
Im Wesentlichen ist Sünde der Missbrauch des freien Willens
oder dessen, was gut ist. Wie Augustinus uns erinnert: ..
Es kommt aber immer darauf an, wie des Menschen Wille geartet ist.
Wenn er verkehrt ist, wird er auch verkehrte Regungen haben; ist
er richtig, werden sie nicht nur unschuldig, sondern obendrein lobenswert
sein. Denn in allen Regungen lebt ein Wille, ja mehr noch; sie alle
sind nichts andres als Willensregungen. Was ist Begierde und Freude,
wenn nicht der Wille dem zustimmt, was wir wollen? ... Und da keiner
von Natur
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aus böse wird, schuldet der, so nach Gott lebt, den Bösen
insofern "tiefsten Hass", als er nicht der Sünde wegen den
Menschen hasst, oder des Menschen wegen die Sünde liebt, sondern
die Sünde hasst und den Menschen liebt ... Ein rechter Wille
ist daher auch eine gute Liebe, ein verkehrter eine schlechte Liebe.
Wenn wir auf dieser Linie weiter denken, kommt uns die Frage in
den Sinn: "Warum kann Gott nicht Menschen erschaffen, die nichts
Böses tun?"
Hier wird jedoch Gottes Macht in Frage gestellt. Was man an dieser
Stelle nicht versteht ist, dass Gott nur das tun könnte, was
logisch möglich ist, und nicht das logisch Absurde wie etwa
quadratische Kreise oder einen Stock mit nur einem Ende. Die Einschränkung
stellt Gottes Allmacht keineswegs in Frage. Gottes Allmacht, schreibt
C.S. Lewis,
.. bedeutet die Macht, alles zu tun, was in sich
möglich, nicht aber zu tun, was in sich unmöglich ist.
Du darfst Ihm Wunder zuschreiben, aber nicht Widersinn. Dies bedeutet
keine Begrenzung Seiner Macht ... Es bleibt wahr dass alle Dinge
bei Gott möglich sind; das innerlich Unmögliche aber ist
nicht ein Ding, sondern ein Nichts.
In diesem Sinne schreibt auch Ed. L. Miller:
.. SeIbst ein allmächtiger Gott kann nicht tun, was
logisch unmöglich ist; er kann einen Felsen nicht so groß
machen, dass er ihn nicht mehr heben kann, er kann keine vierseitigen
Dreiecke machen, er kann keine Dinge machen, die gleichzeitig und
in derselben Hinsicht sind und nicht sind, und er kann nicht etwas
schaffen, das dieselbe Macht des Seins hat wie die, die er selbst
besitzt.
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Kann Gott einen unfreien Menschen frei machen? Nein! Ein Mensch,
der nicht frei ist, ist kein Mensch. Wenn der Mensch frei ist, hat
er die freie Wahl. Aber zu einer Wahlmöglichkeit gehören
logischerweise Dinge, zwischen denen man wählen kann. Wir stimmen
Cherbonnier zu: Nur wenn der Mensch Böses tun kann, hat es
überhaupt Sinn, Gutes zu tun."
William Dyrness bemerkt richtig:
.. Es ist eine christliche Überzeugung, dass das
Böse zu einem höheren Zweck benutzt werden kann, dass
Leiden Heiligkeit erzeugt. Wenn das stimmt, dann ist es möglich,
dass Gottes Widerwille, eine Welt zu schaffen, in der das Böse
unmöglich ist, weder ein schlechtes Licht auf seine Güte
noch auf seine Allmacht wirft, sondern seinen ewigen und unveränderlichen
Absichten entspringt.
Er fügt noch hinzu: "Wenn wir die Schöpfung in ihrer Gesamtheit
ansehen, werden wir das Übel vielleicht als notwendiges Element
in dem Sinn des Ganzen betrachten."
Zu der Frage "Warum gebietet Gott dem Bösen nicht Einhalt?"
fragen wir: "Wie viel Übel soll Gott denn Einhalt gebieten?
Wenn Gott anfinge, dem Bösen Einhalt zu gebieten, glaubst du
denn, du würdest um Mitternacht noch leben?"
Niemand wünscht sich, dass Gott sich in ihr oder sein Handeln
einmischt. Wie viele von uns wünschen sich jedes Mal Kopfschmerzen,
wenn sich unser Denken gegen Gott richtet? Welcher Dieb will, dass
Gott ihn am Stehlen hindert? Der Hochschullehrer John Gerstner meint:
.. Zwar glauben wir nicht, dass die Freiheit des Einzelnen
die letztgültige Erklärung für den Ursprung des Bösen
ist, doch denken wir, Freiheit war das Instrument, durch das die
Sünde in unsere Welt gelangt ist.
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In die selbe Kerbe schlägt John W. Montgomery:
.. Wesen zu schaffen, die (in jeder Hinsicht) das Gute
wählen "müssen", hieße Roboter zu schaffen; und
die Auswirkungen des Bösen wegzuwischen, sobald sie entstehen,
hieße das Böse selbst wegzuwischen, denn eine Tat und
ihre Folgen hängen direkt zusammen.
Eine Welt in der nichts schief gehen könnte, wäre denn
auch eine Welt ohne Gott. Wie V.A, Demant es ausdrückte: "Sie
wäre eine Art unfehlbares Uhrwerk - oder sie wäre eine
Welt, in der nichts ohne Kontrolle von Gott liefe." Auf Grund dieser
Realität sind frühere Atheisten wie Lewis, Schelling,
Joad und andere zum christlichen Glauben gekommen.
Das Vorhandensein des Bösen dient auch guten Zwecken, wie C.S.
Lewis hervorhebt: "Gott flüstert in unseren Freuden, er spricht
in unserem Gewissen; in unseren Schmerzen aber ruft er laut. Sie
sind Sein Megafon, eine taube Welt aufzuwecken."
Der brillante britische Schriftsteller G.K Chesterton hat eine anschauliche
Umschreibung des menschlichen Daseins, das von Sünde und Leiden
entstellt ist. Er schreibt:
.. Gemäß christlichen Vorstellungen befreite
Er sie (die Welt) dadurch, dass Er sie erschuf. Gott hatte etwas
geschrieben, aber nicht so sehr ein Gedicht, als vielmehr ein Schauspiel;
ein Schauspiel, das nach Seiner Planung perfekt sein sollte, das
notwendigerweise aber menschlichen Schauspielern und Bühnenbildnern
überantwortet wurde, die es seither ganz schön verhunzt
haben.
Im christlichen Glauben haben wir einen Gott überwältigender
Liebe, der sich voll und ganz in unsere menschliche Angst und Schmerzen
hinein begibt; in der Auferstehung
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dann macht er uns die Zusage, dass er eines Tages das Böse
endgültig überwinden wird:
.. "Hier wird Gott mitten unter den Menschen sein.!"
Er wird bei ihnen wohnen, und sie werden sein Volk sein. Ja, von
nun an wird Gott selbst als ihr Herr in ihrer Mitte leben. Er wird
alle ihre Tränen trocknen, und der Tod wird keine Macht mehr
haben. Leid, Angst und Schmerzen wird es nie wieder geben; denn
was ein mal war, ist für immer vorbei. Offenbarung 21,3-4
Was ist die letztgültige Antwort auf das Problem des Leidens?
Das Christentum sagt, die Antwort ist das Kreuz! Es ist die größte
aller Antworten auf die größte aller Fragen. Nach der
christlichen Botschaft ging Gott Schmerzen und Leiden nicht aus
dem Weg, sondern ertrug sie. Ein Skeptiker forderte einmal einen
Geistlichen mit einer provozierenden Frage heraus: "Wo war denn
Ihr Gott, als mein Sohn starb?" Der Geistliche erwiderte bedächtig:
"Ja genau, wo denn, als Sein Sohn starb?"
Dorothy L, Sayers viel sagende Bemerkungen zu dem Thema sind beachtenswert:
.. Aus welchem Grund auch immer Gott beschlossen hat,
den Menschen so zu machen, wie er ist - eingeschränkt und leidend
und Leiden und Tod unterworfen - war er aufrichtig und mutig genug,
seine eigene Medizin einzunehmen. Welches Spiel er auch immer mit
seiner Schöpfung spielt, er hält sich an seine eigenen
Regeln und spielt fair. Er kann nichts anderes von den Menschen
verlangen als das, was er auch von sich selbst verlangt hat. Er
selbst ist durch die ganze Erfahrungswelt des Menschen gegangen,
von den trivialen Konflikten des Familienlebens und den einengenden
Beschränkungen harter Arbeit und Geldmangel bis bin zu den
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schlimmsten Schrecken von Schmerz und Demütigung, Niederlage,
Verzweiflung und Tod. Als er ein Mensch war, ging er ganz in der
Rolle Mensch auf. Er wurde in Armut geboren, starb in Schande und
fand das alles der Mühe wert. "Im Zentrum der Geschichte
steht das Kreuz Christi", schreibt John W. Wenham, "wo das Böse
sich am schlimmsten auswirkte und gleichzeitig überwunden wurde."
Ähnlich schreibt W.H. T, Gairdner: "Vor dem dunklen Hintergrund
des Versagens und der Sünde des Menschen zeigt uns das Kreuz
das Ausmaß von Gottes heftigem Zorn auf das Böse und
das Ausmaß von Gottes heftiger Liebe zu seinen sündigen
Kindern, die er erlöste."
Ausdrucksvoll schließt er: "Daher kommen am Kreuz Heiligkeit
und Liebe, Zorn und Mitleid, Gerechtigkeit und Gnade zusammen und
küssen sich."
E.J. Carnell drückt das wunderbar aus: "Das Kreuz Christi ist
Gottes endgültige Antwort auf das Problem des Bösen, denn
das Problem des Bösen steckt im Kreuz selbst."
Genau hier erkennen wir, was Gott mit dem Bösen gemacht hat.
Er packte das Böse an seiner brutalsten und sinnlosesten Stelle
und wandelte es für unsere ewige Erlösung um. Gott selbst
ging, in der Person Jesu Christi, durch Schmerzen, Leid und Tod,
um uns von unserem ewigen Leiden zu erlösen. Christus hat das
Böse nicht nur ertragen, sondern darüber triumphiert,
wie Dorothy Sayers es so aufschlussreich ausdrückt: "Er gebot
der Kreuzigung nicht Einhalt; er stand von den Toten auf," Angesichts
dieser Realität hat das Leben Sinn und Ziel; der Kosmos ist
kein Chaos, Es gibt eine letztgültige Bedeutung; Gott, der
das Universum erschaffen hat, kann auch das Universum erlösen.
Hiob, der viel erlitt, aber auch tiefe
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Einsichten hatte, sagte: "Doch eines weiß ich: Mein Erlöser lebt;
auf dieser todgeweihten Erde spricht er das letzte Wort! Auch wenn
meine Haut in Fetzen an mir hängt und mein Leib zerfressen
ist, werde ich doch Gott sehen!" (Hiob 19,25-26)
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ein Abschnitt aus dem Buch: Christ sein? Logisch! (Argumente für den Glauben) von Steve Kumar
brunnen-verlag.de
(das Buch ist leider nicht mehr lieferbar)
Bibel: 2. Korinther 5, 20b so bitten wir nun an Christi statt: Lasst euch versöhnen mit Gott!
21 Denn er hat den, der von keiner Sünde wusste, für uns zur Sünde gemacht, damit wir in ihm die Gerechtigkeit würden, die vor Gott gilt
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