Willi Hofmann zum Gedenken
Am 4. Juli 1995 jährt sich zum 10.mal der Todestag des Heimatforschers und Naturkundlers Willi Hofmann aus dem Breitscheider Ortsteil Erdbach.
In seiner Grabrede anlässlich der Beerdigung hat der Breitscheider Bürgermeister Siegfried Dechert das Wirken von Willi Hofmann wie folgt geschildert: "Willi Hofmann hat, wie kaum ein anderer, seine Heimat, sein Erdbach, gelebt und sich tatkräftig für die Erhaltung der Landschaft, der Natur, aber auch für die Überlieferung der Geschichte eingesetzt. Wofür hat sich dieser Mann nicht alles interessiert? Er war Heimatforscher, Hobby-Geologe, er war Höhlenforscher und Museumsführer, er war Naturschützer und er war auch Schriftsteller."
Ernst Henn, der Breitscheider Heimatforscher, hat seinem Erdbacher Kollegen im "Nachrichtenblatt für die Gemeinde Breitscheid" am 4. Juli 1986 zur ersten Wiederkehr seines Todestages einen Nachruf geschrieben, aus dem ich nachstehend auszugsweise zitieren möchte:
Willi Hofmann wurde am 24. Dezember 1922 in Erdbach geboren und erlernte nach dem Besuch der Volksschule das Modellschreiner-Handwerk in Herborn. Mit 18 Jahren wurde er 1941 zum Kriegsdienst eingezogen und kam nach einer Verwundung und halbjähriger Gefangenschaft 1945 zurück in die Heimat. Er arbeitete wieder in seinem Beruf -zuletzt als Meister in einem Breitscheider Betrieb- und musste aber eines unheilbaren Leidens wegen jedoch bereits 1965 aus dem Berufsleben ausscheiden und in den vorzeitigen Ruhestand gehen.
Willi Hofmann hatte sich schon früh für seine Heimat und deren Besonderheiten interessiert. Ältere Berichte über die Steinkammerhöhlen und über Altertumsfunde in der Gemarkung Erdbach und Umgebung wurden ihm bekannt und lenkten seine Aufmerksamkeit auf die Schätze in der Heimatflur. So konnte er später den Sammlern und Wissenschaftlern (darunter solche von den Universitäten Gießen, Marburg, Dortmund und Berlin), die zu geologischen und mineralogischen Forschungen nach Erdbach kamen; mit Orts- und Sachkenntnissen willkommene Hilfe leisten. Dabei erweiterte er sein Verständnis und sein Wissen durch Naturbeobachtungen und Gespräche mit den Forschern, las Fachliteratur und legte eine Sammlung von Versteinerungen aus dem Kulmschiefer des "Homberg" und dem Korallenkalk der Gemarkung Erdbach an. Mit seiner Hilfe wurden auch einige Funde vorgeschichtlicher Keramik in dem Flurstück "Weilstein" und im Boden des neuen Erdbacher Friedhofes geborgen.
Die in der Mitte der 60er Jahre begonnene Untersuchung des unterirdischen Laufs des Erdbachs durch die Forschungsgruppe "Karst und Höhlen in Hessen" fand bei Willi Hofmann natürlich volles Interesse. Soweit seine Krankheit es zuließ, hat er diese Arbeiten unterstützt und den Forschern nützliche Dienste erweisen können. Die Gruppe hat seine Mitarbeit in der "Speläologischen Arbeitsgemeinschaft Hessen" an seinem 62. Geburtstag 1984 durch die Verleihung der Ehrenmitgliedschaft gewürdigt.
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