Tömius Schmitts, Scheren Theisen frau und Schmitts Jochims fraw, welche in krausen Kitteln getantzt, wäre ein tisch da gewesen, daruff viel gläser, halb gelb und halb weiß, gestanden, wären auch weck und nüß druff gewesen, hätten viel stattliche leuth, männer und frauen da gesessen, hab aber niemands mehr gekennt, hat sie gedacht, als ob sie einen stinkenden nebel gemacht hätten als beltz (Pelz) Kleid angehabt. - Saget weiter; daß vor ihrer gefangnus der Teuffell zu ihr kommen, als ihr man nach dem pferd gegangen, und zu ihr gesagt, sie soll der Obrigkeit aus der Handt und in ein ander land gehen, so könnte er ihr Rat und Tat geben, sonst würde sie gefangen. Daruff sey sie nach Wald-Dernbach gegangen, da der Teuffell uff dem ... (?) stall wieder zu ihr kommen, und sie wieder heimgetrieben. Als sie nun bey Breidscheidt acht tage in einem Loch gesessen, sey der Teufel abermahl wieder zu ihr kommen und ihr gerathen, sie solle heimgehen, es solle keine noth haben, aber so bald sie heim uffs heig (Heu) kommen, sey sie gefangen worden. - Sobald sie nun in den Turm (Hexenturm in Herborn) kommen, hab sich der böse feind wieder bey ihr gefunden, zu ihr gesprochen: "Du bist nun mein eigen" und sie ihm Halskragen gepackt und dermaßen gegurgelt, daß ihr der Hals gantz zugewesen. Als sie aber in ihren Schmertzen an Gott gedacht und fleißig gebetet, hab sie der Teufel endlich verlassen; daruff es dermaßen im Turm gebrummt, daß sie gemeint, der Turm würde über einen hauffen (Haufen) fallen. - Wann sie dem Teufel seinen willen nicht thun wollen, hat er sie geschlagen, daß sie sich auch mit ihrem jungen Kind gewehrt, so sie vor sich gehalten, daß er sie nicht zu hart drücken möchte; und wenn er von ihr gescheiden, hat es gethan, als wenn das hauß übern hauffen fallen wolt. - Sie habe selbsten kein schmir gehabt, sondern die Klöppelsche hab als schmir an sie gestrichen, so (welches) schwartz gewesen.
In Herbacher Struth in der nechsten Walpurnacht (Nacht zum 1. Mai) seyen sie alle zusammen gewesen und viel stattlichs Dings übern tisch gewesen, welcher mit grünem Ding gleich buchsbaum belegt gewesen; da haben sie einen nebell gehabt, die baum und blut (Blüte) damit zu verderben und seyen dann (alles) alle obgedachte persohnen zugegen oder darbey gewesen. Ferner sey sie mit der Köppelschen in ihres sohnes heirschen Theisen und ihres sohnes hermands Jakobs stall und in des Laatschen stall zu nachts gefahren, die Kuh durch ein Kesselkringen und einen roten wirtell gemolken, und hat sie, Lehna, der Klöppelschen die Milch in ihr Haus müssen tragen. - Die Klöppelschen hat sie gelehrt, wann sie viel butter machen wolte, solte sie den schmandt ins Teufels namen in die bohnen schütten und ein Creutz darüber machen, welches sie aber nicht versucht, die Klöppelschen aber hats als gethan. - Saget weiter, daß die Klöppelschen ihrem sohn Theisen eine Kuh mit gifft umgebracht. In der Walpurnacht sey berathschlaget worden, daß man einen scheel machen solte, wem es aber gegolten und wer es thun sollen, hat sie nicht verstehen können; unterdessen wäre Friedrich Scheffer scheel worden, welches ihr leid sey, würde wohl noch an tag kommen, wer es gethan hat. - Sie hat Tönius Schmitts frau im vergangenen Sommer uffm hiffholder und noch vor kurtzer zeit uffm Büchelchen uffm tantz gesehen. - Gefraget, wann sie mit ihrer Zauberey schaden gethan hat, antwortet, keinem eintzigen menschen, dann sie kein Veehengtnus(?) dazu gehabt hat. (Bekennt dann weiter, daß sie in Schönbach, wo sie gedient, ein tragend Pferd mit Gift umgebracht hat. Ihr selbst hat sie 2 Schafe und ein Stoppelkalb umgebracht. - Hirtzen Jakobs Angen hat sie auf dem Hiefholder beim Tanz gesehen. - Scheffern Peter hat sie lange Zeit zwei Kühe gemolken; wahr, daß auch die Kuh auf ihr eigen Hausthür kommen und hinunter geblutet hat.) (Scheffer Peter sagt dieses wahr)-
(Lena Hoff wurde am 30. Oktober 1629 enthauptet).
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von Kornelia Pelz übersetzt
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