hat man, als die "Hohen Erlen" im Steingrund gefällt worden waren, gleich ein Rauherwerden des Obstes beobachtet. Vielleicht hat diese Erfahrung in Breitscheid eine freundlichere Einstellung den Schutzhecken gegenüber herbeigeführt. Wie mir erzählt wurde, wollte die Gemeinde die erste Schutzhecke auf der Höhe anlegen, der Oberförster habe aber gesagt, erst komme der Unterrock und dann der Oberrock. Die zweite Schutzhecke, diejenige auf der Hub, wurde bald nach dem Kriege in den 1870er Jahren zu pflanzen angefangen. Eine neue neben ihr ist jetzt in Aussicht genommen. So bleibt die Lücke geschlossen.
Gegenwärtig stehen Wald und Schutzhecken hoch; ein lebendiger grüner Wall liegt auf den Höhen rings um unser Dorf, und wir genießen den Segen fast unbewusst. Dem Manne, der dem Westerwald die Wohltat der Schutzhecken gebracht hat, hat man in Anerkennung seiner Verdienste in Emmerichenhain ein Denkmal gesetzt; aber die beste Art, ihn zu ehren, besteht darin, sein Werk nicht untergehen zu lassen und seiner Mahnung eingedenk zu sein: Habt acht auf die Aufforstung der Höhen!
Die Schutzhecke
(Von Fritz Philippi.)
Ihr starken, dunklen Tannen
Auf kahler Wetterkant,
Vom Sturmgeheul umrungen
Schaut ihr hinaus ins Land.
Ihr steht als wie die Schildwacht
Am Posten eurer Pflicht;
Ihr stehet oder fallet,
doch ihr ergebt euch nicht.
Und ob des Sturmes Klaue
Euch wild zerkackt die Brust,
Ihr hohen Veteranen
Reckt euch in Kampfeslust.
Ihr bietet festgeschlossen
die Front des Feindes Grimm,
Lasst keinen durch die Reihen
Und tobt er noch so schlimm.
Euch treuen ist befohlen
das Heimatdorf zum Schutz,
drum bietet bis zum Falle
Ihr allen Stürmen Trutz!
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von Kornelia Pelz übersetzt
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