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der Karte: "Söh Weg", auch Siegweg. Heute heißt der ganze Weg so von Anfang
an, und Siegweg ist wahrscheinlich die richtige Schreibweise (nicht Säweg, wie
F.Philippi schreibt). Er heißt wohl so, weil er nach der Sieg führt, nach welcher das Sie=
gerland genannt ist.- Nachtragen will ich, daß der neue Hüttenweg, der noch
nicht auf der Karte eingezeichnet ist, in den 1830 er oder 1840 er Jahren der münd=
lichen Überlieferung nach angelegt worden sein muß. Die alten Leute, die es er=
lebten, erzählten, dass er von Seelbachern gestückt worden sei, da die Breitschei=
der im Wegebau nicht erfahren gewesen seien. An der Südostecke der Land=
struth unten am Siegweg ist auf der Karte ein Kalkofen eingezeichnet ( jetzt
Gesträuch). In der Stauerswies der Stauersborn mit seinem Abfluß ( "Floß ")
nach Klaßen Kaut.- "In den Grefen" heißt in den "Gräben ". Die Gegend muß
wohl viele Abzugsgräben gehabt haben. ( Die Flurnamen sollen wir ehrfurcht=
voll behandeln und nicht leichtfertig abändern. Aber die Änderung von "Grefen"
wie heute noch geschrieben wird, in "Gräben" sollte das Katasteramt veranlas=
sen. Ein Bürgermeister darf es aus sich nicht tun. Solche offen zutage liegenden
Fehler sollte man nicht jahrhundertelang fortpflanzen.) Östlich von den "Grefen"
etwa in der Gegend des "Bogens" liegt die "Annagilnwiese" mit etwa 8 "Item".
Der Name wird heute noch im Grundbuch geführt. Er kommt von einer Anna
Angela. Östlich daran anschließend "Braune Grefen"( vom Familienname Braun,
der von der 2 ten Hälfte des 17. Jhrhdts. an hier auftritt ) mit etwa 40 Item." Braune
Grefen" stoßen an den Siegweg. "Pfaffen-rains Grefen" liegen unter dem Hai=
gerweg, wo jetzt die Walkererden-Schuppen stehen. "Dietrichs Grefen" liegen wie=
ter vorn unter dem Weg, vorm "Mauernstück". Das "Mauerstück" ist als Pfarr=
gut bezeichnet. ( Wenn man die Kartenblätter der Gemarkung überschaut, so
fällt einem sofort die Größe der Pfarrgrundstücke auf.) "Francke Grefen" mit
16 Item liegen oben am Wald über der Beuligen Wiese in der Landstruth. "Jo=
achims Grefen" liegen über der Hirtenwiese an den "Haseln"; "Juchems Gräben"
sagen die Leute, das so schön gelegene "Dümmenstück" liegt im äußersten Nord=
osten vom Eckerfeld. Den Namen kann ich nicht aufklären. Das Lagerbuch von (Stockbuch)
1717 schreibt "Dämonstück". Ja, wenn man auf die Schreibart dieses Lager=
buchs etwas geben könnte! Der Schreiber hat wohl an einen "Dämon" gedacht,
einen bösen Geist, als er den Namen bildete. In Zweifelsfällen hält man sich
am besten an die Volkssprache, wie der Mund der Bauern den Namen spricht.
Erst war der mundartliche Ausdruck, dann erst die schriftliche Formung des=
selben! "Dillmerfurth" wird in einem alten Pfarrregister "Dillenbergforth" geschrie=
ben."Dillmerk" heißt "Dillenberg" der alte Name für Dillenburg. Welche Bezeichnungen hier vorlie=
gen, weiß ich nicht.1/ Eine Furt ist eine seichte Stelle im Bach zum Übergang. Eine
Verbreiterung im Rabenscheider Bach an der unteren Hälfte von Dillmerfurt
heißt auf der Karte "Herrn Teich"es war wohl ein herrschaftlicher Fischteich,
der Wiesengrund "Kohlen"(eine Verkürzung von Kohlhein) heißt so vom Herstellen der Holzkohlen in dem anlie =
genden Wald
1/ Dillmerfurt ( ist Dillenburger Furt ) soll daher den Namen haben , weil hier ein Furt im Bache war
über welche die Rabenscheider nach unserer Rheinstraße und dann nach Dillenburg fuhren.
Auf einer alten Karte von Tranchot und v. Müffling 1801-1820 , wird unsere Rheinstraße
als neue Straße benannt und vom Lehrer Löber, Langenaubach ebenfalls, seine Rheinstraße
führt links der Aubach auf den Höhen, Richtung Haiger-Dillenburg, mit Wachtürmen bestückt, so wie einer oberhalb von
Langenaubach gestanden hat! Fundamente noch sichtbar.
aus der alten Handschrift übersetzt durch Hans Henn
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