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Die Ortschronik von Reinhard Kuhlmann Seite 169


Große Brände im Dorf

"1825, am 26. August, morgens zwischen 2 und 3 Uhr, brach in den Scheunen des Johannes Henrich Schmidt und Johann Henrich Uhl (hinter Kuhlmanns Haus, jetzt Albert Thielmann) plötzlich Feuer aus; die wütende Flamme ergriff bald alle umstehenden Gebäude, und das ganze Dorf war in großer Gefahr. Aber bei der herrschenden Windstille glückte es, den von allen Seiten und Orten zur Hilfe Herbeigeeilten, dem Feuer Einhalt zu tun und die Gefahr abzuwenden. Es verbrannten 13 Wohnhäuser, 14 Scheunen, 4 Stück Rindvieh und fast alle Hausgeräte nebst Futtervorräten und Früchten. Über die Ursache des Brandes ist man im Ungewissen. Am 4. September hielt der Herr Pfarrer Westerburg die Brandpredigt".

(So berichtet Lehrer Haas in der Schulchronik. Meine Großtante erzählte uns, dass sie damals als fünfjähriges Kind im Hemd nachts hätte aus unserem Hause flüchten müssen. Mehrere Jahrzehnte später kams ans Licht, dass Brandstiftung die Ursache war. Der Besitzer des einen Hauses (jetzt Haus Albert Thielmann) war stark verschuldet; es sollte gepfändet oder sein Haus verkauft werden. Dem suchte er sich zu entziehen. Seine Frau hat ihn später selbst in einem Streit in Anwesenheit des Häfnergesellen der Tat bezichtigt.)

"1827, am 22 August, morgens 10 Uhr, brach abermals Feuer in dem Wohnhaus des Johannes Georg (Dicke Haus in der Histergaß) aus, wodurch 16 Häuser und 13 Scheunen nebst Stallungen in kurzer Zeit ein Raub der Flammen wurden. Durch einen sehr starken Nordwind war dem Umsichgreifen der Feuersflammen kaum Einhalt zu tun. Über die Ursache des Brandes ist man im Ungewissen. Am 2. September des selben Jahres wurde die Brandpredigt von Herrn Pfarrer Westerburg dahier auf der Langwiese gehalten". (Lehrer Haas in der Schulchronik.)

Es war gut, dass 1774 die Brandkasse gegründet worden war, denn nun konnten die Häuser wieder aufgebaut werden, größer als zuvor. Die abgebrannten Häuser müssten wir uns so vorstellen wie die in der Mitte und am Rande des Dorfes stehengebliebenen. Es entstanden nun die großen, aus Eichenholz gebauten Bauernhäuser, wie Binners Haus an der Nordstraße, Jörge Haus, Kuhlmanns Haus, Uhlspeters Haus pp, ganz nüchtern in der Bauart, ohne Verzierungen im Balkenwerk, ohne sinnvolle Sprüche an der Wand des Hauses. Der einzige Schmuck waren die Auskehlungen in der Zimmerdecke und die schönen Haustüren. Letztere waren jetzt senkrecht geteilt, ein wenig kunstvoll geschnitzt und meist grün angestrichen. Die Außentreppe bestand noch aus unbehauenen glatten Natursteinen, mit welchen auch die Küche belegt war. Ern und Küche waren durch eine Wand getrennt. Die beiden großen Stuben unten und oben zogen sich durch die ganze Tiefe des Hauses. Die geräumige lange Stube mit dem hochgetürmten Bett im Hintergrund nahm die ganze Tiefe des Hauses ein. Über der Küche eine Kammer. In der Wohnstube stand der Türe gegenüber an der Längswand der Familientisch, an den Wänden um ihn herum zwei Lehnbänke; Hinten in der Stube 1 bis 2 Betten. An der Innen=


-Am 9.11.1827 wurde Wilhelm Braun und Chr. Nörsdörfer aus Elgendorf bei Montabaur wegen Mordes und Postwagenraub in der Nähe von Montabaur vom Scharfrichter Hofmann von Frankfurt in Gegenwart von etwa 4000 Zuschauern auf dem Galgenberg bei Dillenburg hingerichtet.

von Kornelia Pelz übersetzt

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zitiert aus dem "Herborner Tageblatt"

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