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geschichtsübersicht
Die Ortschronik von Reinhard Kuhlmann - Seite 139

Die Kohlengrube im 18. Jahrhundert

Wahrscheinlich ist erst um die Mitte des Jahrhunderts der Betrieb auf der hiesigen Grube ernstlich in Angriff genommen worden (Versuche, Schachtgrabungen, waren ja schon, wie wir oben sahen, (S. 88/89) gegen Ende des 16. Jahrhunderts gemacht worden). Die Gruben bei Stockhausen und Bach auf dem Westerwald wurden auch um 1746 angefangen. Da der Wald in den Jahrhunderten vorher stark in Abgang gekommen war, so suchte die Regierung durch Förderung des Kohlenbaus den Holzbestand der Wälder zu schonen. Eisenbahnen, welche Brennmaterial aus entfernteren Gegenden billig herbeiführen konnten, gab es ja damals noch nicht.

- 1752 verkohlten Köhler "unterirdisches Holz" (Braunkohlen) im Breitscheider Wald und verkauften den Zain (10 Zentner) für 1 Gulden 36 Kreuzer. Nach Becher bestand damals die hiesige Grube aus einem Stollen und einem Schacht, welcher auf den Stollen durchschlägig und 8 Lachter (1 Lachter = 2 Meter) tief war.
- 1758 wurde verordnet: "Herborner Amtsuntertanen haben zum Branntweinbrennen die unweit Breitscheid geförderten unterirdischen Kohlen zu benutzen, da ihnen sonst Brennen untersagt wird." (Weistum der Gesetze II. S. 189.)
- Von 1762-1768 wurde wieder ein Stollen getrieben (auf herrschaftliche Kosten). Wegen des sehr festen Gesteins kam das Lachter auf 100 Gulden zu stehen, und als man den Stollen auf 20 Lachter Länge getrieben hatte, traf man doch nur ein schwaches Kohlenflötz, sodaß man, nachdem der Stollen noch eine kurze Strecke fortgeführt worden war, die Arbeit enttäuscht wieder einstellte. Die Summe von 2600 Gulden war nutzlos verausgabt worden (Becher).

Höchstwahrscheinlich rührt aus dieser Zeit die kleine, alte Halde über dem Altstück, neben dem Gemeindebaumstück. - Nun lag die Grube still. Im Jahre 1779 machte die fürstliche Regierung bekannt, die Gruben zu Breitscheid hätten seit 1768 still gelegen, wegen Mangel an Holz auf dem Westerwald sei es zu wünschen, daß sie wieder recht in Gang gebracht würden; auf Ansuchen würde die fürstliche Berg- und Hüttenkommission der Gemeinde oder Einzelpersonen eine ordentliche Belehnung darauf erteilen. (Dillenburger Intell. Nachrichten 1779.) Es hatte aber niemand Lust, sich damit belehnen zu lassen. 1789, als Becher seine mineralogische Beschreibung heraus gab, ruhte noch der Betrieb, ja, die Grube lag nun 64 Jahre still, bis 1832.

1760. Der siebenjährige Krieg

(1756-1763) zog ganz Deutschland natürlich in Mitleidenschaft, auch wenn ein einzelnes Ländchen nicht direkt an ihm beteiligt war. Hauptsächlich drückten die vielen Einquartierungen, die Erfordernisse der Truppen an Lebensmitteln für Mann und Pferd und die Teuerung, eine Begleiterscheinung jedes Krieges, auch die Bewohner unserer Gegend. In 1760 hat sich auch eine Kriegshandlung in unserem Ländchen abgespielt. Das hannöversche Heer, das zu Friedrich dem Großen hielt, hielt im Januar das Dilltal (Dillenburg und Herborn) besetzt. Am 2. Januar lag v. Voyer, Unterfeldherr des französischen Generals von Broglie mit seinem Hauptquartier, einem Bataillon Infanterie und

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von Kornelia Pelz übersetzt

 

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zitiert aus dem "Herborner Tageblatt"

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