Kinderseuche im Pfarrhaus zu Breitscheid im Jahr 1711
Der Monat Mai des Jahres 1711 war für den Breitscheider Pfarrer Johannes Michael Wehler und seine Ehefrau Anna Katharina, Tochter seines Vorgängers Johann Jakob Ludovici, eine leidvolle Zeit. Innerhalb von 16 Tagen wurden vier Kinder des Ehepaares begraben. Die Einträge im Sterbebuch, von der Hand des Vaters geschrieben, lauten:
"Den 13. Mai sind dem Pfarrer alhier, Johann Michael Wehler, zwei Kinder zugleich in ein Grab begraben worden, nämlich ein Sohn namens Johann Eberwein und eine Tochter Anna Elisabeth. Der Sohn ist an Blattern, die Tochter an Röteln gestorben."
"Den 26. Mai ist hiesigem Pfarrer Johann Michael Wehler abermals ein Töchterlein namens Anna Katharina, sechs Jahre alt, an Röteln gestorben und ehrlich beerdigt worden."
"Den 28. Mai ist hiesigem Pfarrer Johann Michael Wehler das vierte Kind, so anderthalb Jahre alt und an Röteln gestorben, christlich zur Erde bestattet worden. Des Töchterleins Name, war Elisabetha Katharina. "
Als Pfarrer Wehler nach 17jähriger Amtszeit im Jahre 1714 Breitscheid verließ, konnte er nur vier von seinen zwölf hier geborenen Kindern mitnehmen. -Vier Söhne und vier Töchter, die zwischen 1698 und 1711 geboren und gestorben waren, lagen in oder bei der Kirche begraben. Auch sein Vorgänger und Schwiegervater Ludovici hat von vierzehn Kindern acht im jugendlichen Alter beerdigt, davon sechs in Breitscheid.
Aus der Manuskript-Sammlung des Ernst Henn nacherzählt von Manfred Thielmann, Breitscheid-Erdbach.
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