Erdbach-Hochwasser in Breitscheid vor 130 Jahren
Das gewaltige Hochwasser des Erdbachs im Jahre 1984 war nicht das erste, von dem wir wissen; es gibt zwei Berichte aus dem vorigen Jahrhundert von gleichen Ereignissen.
Der Bauer Heinrich Petry von der "Zielett" (Bauernhof an der Schönbacher Straße, nach einer früheren Ziegelhütte benannt), der von 1826 bis 1905 lebte und in seinem "Hand-Manual" private und allgemeine Ereignisse aufzeichnet hat, schreibt im Jahr 1867:
"In diesem Jahre gab es im Harz nach einigen starken Gewittern eines Tages viel Schnee und gleich darauf gab es Regen, so dass Kleingruben unter dem Dorf angefüllt war und das Wasser unten nach dem Felde zu auf den Wiesen stand."
In einem zweiten Eintrag heißt es:
"1871, den 14. August, war eine Überschwemmung des mittags von zwölf bis halbein Uhr, so dass alle Straßen im ganzen Dorf voll Wasser und gleich einer großen Bach anzusehen waren; und Kleingruben war in einer Viertelstunde angefüllt mit Wasser, dass es Not hatte auszubrechen (gemeint ist, dass das Wasser fast übergelaufen wäre)."
Dieses Hochwasser erwähnt auch Pfarrer Wolff in der Kirchenchronik wie
folgt:
"Am 14. August 1871 war nach einem Gewitter eine solche Wasserflut,
dass das Wasser l 1/2 Schuh (= ca. 45 cm) hoch am Pfarrhaus vorbeifloss
und in wenigen Augenblicken Kleingrubenloch angefüllt war und beinahe
überfloss. Bemerkenswerten Schaden hat das Wasser nicht angerichtet."
Aus der Manuskript-Sammlung des Ernst Henn nacherzählt von Manfred Thielmann, Breitscheid-Erdbach.
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